Samstag, 1. November 2014

Segeln in der Ostsee

Liebe afrikabegeisterte Leser,

dieser Bericht ist außerordentlich :) Ohne Bezug zu Afrika möchte ich folgende Erfahrungen hier teilen:

Letzten Sommer rief mich kurzfristig ein Schulfreund an. Er bereitete sich gerade auf die Prüfung zum Segelschein vor und auf seinem Boot wurde kurzfristig ein Platz frei. Ob ich einspringen möchte? Ich nahm kurzentschlossen an und freute mich auf Abwechselung mit netten Leuten und ein paar Tagen Sonne, Wind und Meer.

In Heiligenhafen traf ich die Besitzerin und den Skipper des Bootes (Steffi und Stefan). Das Segelboot "StefStef" (Modell Bavaria 49) schien in gutem Zustand, die Kabinen klein aber ordentlich.

Die Gäste an Bord ergaben eine wirklich nette Gruppe, ich freute mich auf eine nette Tour und angenehme Atmosphäre. Zwischen Gästen klappte das auch bestens, dennoch kamen früh Spannungen auf. Im Alltag war der Umgang an Bord einfach anstrengend. Bei mir kam nicht das Gefühl auf, dort willkommener (und zahlender) Gast zu sein, sondern eher Teil einer Dienerschaft die es zu kommandieren galt. Dieser Eindruck wird verstärkt indem sich der Skipper an "niederen Arbeiten" wie Kochen, Leinen legen oder Deck schrubben grundsätzlich nicht beteiligt. Er wird von den Gästen ausgehalten und macht sämtliche Regeln an Bord. So durften war das Bier für den Bordkühlschrank bezahlen, aber nach 11 Uhr nicht mehr trinken weil der Skipper absolute Ruhe einforderte. Das ging so weit, dass ein (schnarchender) Gast in die vom Skipper aus gesehen in maximale entfernte Kabine verlegt wurde - selbstverständlich und ohne Rücksicht auf Befindlichkeiten Anderer.
Sollten die Gäste einen Abend im Restaurant der Bordküche vorziehen, nimmt der Skipper diese "Einladung" gerne an - man darf sich auf üppige Bestellung seinerseits einstellen.
Ich kritisieren nicht einen autoritären Führungsstil an Bord, der ggf. notwendig ist um die Sicherheit von Mensch und Material zu gewährleisten. Anderen Skippern ist es einfach deutlich besser gelungen, eine angenehme Atmosphäre an Bord zu pflegen.

Wer glaubt, mit den beschriebenen Charakterzügen gut zurech zu kommen, dem sei die Erfahrung mit http://www.segel-praxis.de in der Ostsee wärmstens empfohlen. Allen anderen empfehle ich (irgend-)einen anderen Anbieter zu wählen.

P.S: Sein Handwerk als Segler scheint Stefan wirklich gut zu beherrschen. Die  Prüfungsvorbereitung schien gut.

Keine Kommentare: