Sonntag, 27. März 2011

Wild Coast - von St. Johnes nach Coffee Bay

Es sind nur wenige Stunden zu fahren - aus über 3000 Metern Höhe in Lesotho an die Traumstrände am indischen Ozean. In St. Johnes angekommen finden wir ein heruntergekommenes Dorf, der Strand will auch nicht so wirklich überzeugen. Aber: es gibt ein schönes Camp dort, mit Swimmingpool und angenehmer Atmosphäre. Wir bleiben eine Nacht und bereiten uns auf die Küstenstraße an der "Wild Coast" vor...


Viele Südafrikaner, die wir auf dem Weg kennengelernt hatten, hatten uns diese Küstenregion allerwärmstens empfohlen: wunderbare Strände, naturbelassene Dörfer und kleine idyllische Kampingplätze direkt am Meer. Nur: die Straßen wäre furchtbar schlecht, unbedingt Allrad, am besten nur in kleinem Konvoi fahren – gegenseitige Bergung ist eventuell nötig.

Gut vorbereitet - mit extra für diese Tour installiertem Allradantrieb - brechen wir auf. Nach wenigen Kilometern endet der Teer, es geht auf ausgewaschene Feldwege die sich irgendwo zwischen dem Highway und der Küste hindurch schlängeln. Die Straßen sind wirklich miserabel – andauerndes Poltern im Wagen, von Schlaglöchern kann man kaum sprechen, dazu müsste es zwischen den Löchern Straße geben…es wirkt mehr wie ein ab und an befahrener Viehweg. Zu meisternde Schwierigkeiten? Keine. Allrad Antrieb notwendig? Nein. Bodenfreiheit möchte man haben. Mehrfach setzt Snoopy etwas auf, immer wieder muss er heftige Steigungen meistern. Wenn es regnet, wechselt die Fahrt vermutlich schnell in eine Schlammschlacht…doch obwohl es am Vorabend ausgiebig geregnet hatte, ist die Straße trocken.

Die einzigartige Landschaft, die wir so erfahren, begeistert uns nicht so wirklich. Ein paar Mal bleibe ich stehen und mustere das Gebiet. Eigentlich wirklich wunderschön. Aber wir sind verwöhnt. Auf dem Weg einmal durch den Kontinent haben sich uns viele Gegenden in malerischem Licht geboten – die bewölkte Wild Coast hinkt irgendwie hinterher. Tim, Simon und Alex geht es ebenso, ohne dass jemand von uns wirklich greifen kann, weshalb diese eigentlich schöne Küste so wenig begeistert…

Etwas genervt setzen wir die Fahrt fort – schlechte Straße und wenig zu sehen…das hatten wir uns anders vorgestellt. Um den Strapazen der Straße eine Pause zu gönnen, fahren wir zu einem Aussichtspunkt direkt ans Wasser hinunter…und dort sehen wir doch noch, was die Leute hier so begeistert: meterhohe Wellen brechen sich in den rauen Klippen – die Gischt spritzt mannhoch über die Steilküste herauf. 




Ein atemberaubendes Spektakel, das man am liebsten aus dem Trockenen betrachtet :)


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